Historisches zur Besatzung und dem Bomberwrack im Pitztal

An jenem 23. Oktober 1944 war das Angriffsziel der 10-köpfigen Bomber-Crew Pilsen und dort vermutlich die Skoda-Werke. Gleich zu Beginn des Angriffs wurde der Pilot unserer B-17G-60-BO (Flying Fortress) durch heftiges Flakfeuer zum Abdrehen gezwungen. Die Besatzung der 'Shadrack' (Nickname der B-17) versuchte nun über die Alpen in Richtung Schweiz zu entkommen und ihren Stationierungsort Sterparone in Italien zu erreichen.


Das zweite Flugzeug von vorne ist angeblich die Shadrack

Wie wir heute wissen, ist dies der Besatzung nicht gelungen. In Höhe des Ötztals gab der damalige Kommandant, Howard M. Dallman seiner Besatzung den Befehl zum Ausstieg. Die Crew sprang ab und überlebte als Kriegsgefangene bis auf einen. Wer die Gegend kennt, ist durchaus geneigt dies als Wunder zu bezeichnen.


Howard M. Dallman

Der nun führerlos fliegenden B-17 setzte dann schließlich die Taschachwand im benachbarten Pitztal ein abruptes Ende.


Dies ist eine Aufnahme der B-17 'Doughboy-Speed', die Shadrack trug die Nummer 2102841

Die Shadrack des 840th Squadron der 483rd BG (Bomber Group) der US Air Force zerschellte.



483rd
840th

Während der folgenden 52 Jahre galt die B-17 als im Einsatz vermisst. Viele Wrackteile wurden und werden vom Taschach Gletscher verschlungen. Erst nach und nach gibt der Gletscher Teile der Maschine - Konstruktionsnummer: 8343 - frei. Berichten zu Folge wurde sie erst 1996 von Herbert Deutsch aus Innsbruck identifiziert.

Einige Besatzungsmitglieder kamen viele, viele Jahre später zurück an die Absturzstelle ins Pitztal. Der damalige Kommandant, Howard M. Dallman war später noch in Vietnam im Einsatz. Ihm wurde am 05. Februar 1968 das Air Force Cross verliehen.

Hinweis:
Das Flugzeugwrack der B-17 Shadrack und seine Teile befinden sich wohl im Besitz der Frima SANDY AIR CORP. (Übereignung von Seiten der Republik Österreich an die Firma). Diese Firma ist bestrebt, sämtliche Absturzstellen aus dem 2. Weltkrieg wissenschaftlich zu erfassen und aufzuarbeiten. Eine Bergung von Teilen des Wracks würde möglicherweise gerichtlich verfolgt werden.